Eintagsfliege auf Facebook: ein Post von kurzer Dauer.
Die schwierige Suche nach dem Sinn: Dieser Text überlebte nur für ein paar Stunden auf Facebook, zu heftig waren die Gegenreaktionen. Aber kaum jemanden störte das fehlerhafte Geschreibsel. Die meisten attackierten den Affiliate-Marketer mit abschätzigen Kommentaren, weil er anscheinend den von mir hier weggelassenen Verdienst-Nachweis geklaut hatte: ein klassischer Rohrkrepierer. Ja, es ist nach wie vor im Online-Business gang und gäbe, sich mit fremden Federn zu schmücken, um selbst voranzukommen. Meines Erachtens funktioniert aber Kontrolle und Gegenkontrolle immer besser, weil auch diese nur schwach leuchtende Marketing-Sternschnuppe schnell vom Facebook-Himmel verschwunden war. Dabei hätte es genügt, einfach nach dem ersten Satz innezuhalten. “ … mehr als 100€ am Tag nebenbei.“ Wow!
Einfach im Schlaf Geld verdienen?
Klar, der Inhalt ist entscheidend, die Form sekundär. Aber der Post ist trotzdem erwähnenswert, weil nichts stimmig ist. Weder das Angebot noch die Präsentation: absolut unglaubwürdig. Wer nicht weiß, wie man möglichst fehlerfrei schreibt, will wissen, wie man im Schlaf Geld verdient? Es kann durchaus Sinn machen zu versuchen, sich ein passives Einkommen nebenbei aufzubauen. Wenn jedoch der Verfasser offensichtlich beim Texten schläft, ist es nicht verwunderlich, wenn das Ganze postwendend als Unsinn entlarvt wird. So jemand hat sich die Missachtung zu Recht verdient und nicht den Funken einer Chance, mit dieser unüberlegten Vorgangsweise Geld zu verdienen. Einfach einmal schnell mit dem Einfach-schnell-reich-werden-Zug total entgleist. Schade, Chance vertan.
Aus aktuellem Anlass als Kontrast dazu zwei Buchtipps: „Wunschloses Unglück“ und „Die Wiederholung“ von Peter Handke. Beschäftigen Sie sich nicht mit seinen politischen Kommentaren, sondern entdecken Sie, wie genial der Literaturnobelpreisträger das ganze Potenzial der deutschen Sprache auszuschöpfen vermag.